Das TC Electronic Clarity M Stereo ist ein externes Audio-Meter, das über ein 7-Zoll-Farbdisplay mit einer Auflösung von 800 x 480 Pixel verfügt. Der Anschluss an den Computer erfolgt wahlweise über USB, AES3 (BNC) oder Toslink.

Das Clarity M Stereo ermöglicht ein präzises Metering. Es verfügt über umfangreiche Analysewerkzeuge, die Aufschluss über wesentliche Parameter der Audioproduktion geben. Bei der Analyse werden alle gängigen Broadcast-Standards (u.a. EBU R128, ITU BS.1770-4, ATSC A/85, TR-B32 und OP-59) abgedeckt.
Zu den Analysewerkzeugen gehören u.a. ein LM6 Loudness Radar, das den Lautheitsverlauf über einen einstellbaren Zeitraum anzeigt, und ein True-Peak-Meter, das z.B. auf Intersample-Peaks hinweist.
Für die Audioproduktion stehen zahlreiche Analysefunktionen zur Verfügung. Ein Real-Time Analyzer (RTA) zeigt das Frequenzspektrum an, ein Vector-Scope stellt unter anderem das Stereofeld dar und mit dem Balance-O-Meter behält man die Mono-Kompatibilität im Auge. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Anzeigen, die in Echtzeit über verschiedene Pegel wie Loudness, Peak to Loudness, True-peak Max, Mono-Kompatibilität, Korrelation usw. informieren.
Es gibt zahlreiche Voreinstellungen für die unterschiedlichsten Anwendungen. Egal ob man für Radio, TV oder Streaming produziert, für alles gibt es eine große Auswahl an Konfigurationen. Natürlich können auch eigene Presets erstellt und gespeichert werden.
Anschlüsse
Wie bereits erwähnt, kann das TC Electronic Clarity M Stereo über USB, AES3 (BNC) oder Toslink angeschlossen werden. Wird das Display über USB betrieben, benötigt man das entsprechende VST-Plugin für die DAW. Dieses kann auf der Homepage von TC electronic heruntergeladen werden.
Schließt man das Display an ein Audio-Interface an, wird USB nur zum Speichern und Laden neuer Updates und Presets benötigt.
Das Clarity M Stereo wird mit einer Kabelpeitsche und Adaptern geliefert. Ich betreibe das Display über AES3 (BNC) an einer RME AIO Soundkarte. Damit kann ich die Werte jeder Audioquelle anzeigen lassen, unabhängig von der DAW.
Brauche ich das als Anfänger?
Nein, aber es kann Anfängern bei der Musikproduktion helfen.
Ein bekannter Anfängerfehler ist fehlendes Gain-Staging und Lautstärkeregelung in der DAW.
Ich persönlich arbeite in meiner DAW in Richtung -20 oder auch mal -16 LUFS. Viele VST-Synthesizer haben einen unglaublich lauten Output. Anfänger ziehen dann den Fader des Tracks runter, damit der Synth nicht mehr so laut klingt. Damit regelt man aber nicht die Ausgangslautstärke des Synths, denn diese bleibt gleich und ballert in den Trackkanal. Das kann zu Problemen führen. Deshalb ist es wichtig, die Lautstärke direkt am VST-Synth zu regeln. Pre-Fader-Metering kann z.B. dabei helfen, alle Instrumente auf den gewünschten Wert einzustellen.
Das Clarity M kann hier behilflich sein. Man erstellt sich z.B. ein Preset -20 LUFS oder wählt eines der verfügbaren Presets aus. Auf dem Display sehe ich dann, ob mein verwendetes Instrument zu laut ist und kann dann gegensteuern. Das erspart einem eine Menge Ärger.
Man kann das alles auch mit Software bzw. Bordmittel einer DAW machen, aber so ein Display ist schon sehr praktisch. Man hat immer alles im Blick.
Preis und Verarbeitung
Auf vielen Produktbildern sieht die Clarity-Serie von TC-electronic nach Plastikgehäusen aus. Das ist aber nicht der Fall. Das Gehäuse ist aus Metall und sehr gut verarbeitet. Außerdem ist das Display sehr gut ablesbar. Wenn man etwas bemängeln möchte, dann könnte man sich vielleicht an dem spiegelnden Display stören. Im Betrieb stört es nicht, aber ausgeschaltet sieht es bei Tageslicht manchmal wie ein kleiner Spiegel aus. Da könnte eine Displayfolie Abhilfe schaffen. Mir ist das nur am Anfang aufgefallen, heute sehe ich das gar nicht mehr.
Das TC Electronic Clarity M Stereo kostet z.B. bei Thoman 349 Euro. Die größere Version Clarity M (Stereo und 5.1) 385 Euro.
Lieferumfang: Netzteil, DB15-Kabel, Adapter BNC weiblich auf Cinch männlich, USB-Kabel (Typ A weiblich auf Micro B männlich, 1 m lang)
Mein Fazit
Ich bin sehr zufrieden mit dem TC Electronic Clarity M. Natürlich geht das alles auch mit VST-Plugins in der DAW, aber mit so einem externen Display immer alles im Blick zu haben, finde ich super – zumal bei mir alle Audioquellen unabhängig von der DAW über das Monitoring laufen.