Die Generation Z nutzt die Google-Suche deutlich weniger als die ältere Generation. Vergleichsweise häufig wird über TikTok und YouTube gesucht oder an einen Suchbegriff :reddit angehängt. Dort sind die Ergebnisse viel authentischer und greifbarer. Und dann gibt es natürlich KI, Tools wie ChatGPT, die viel schneller zum Ziel führen als die elende Suche in Werbekatalogen, die wir Suchmaschinen nennen.
Google hat im Laufe der Jahre jeden Nutzwert wegoptimiert. Die Google-Suche wird gefühlt von Monat zu Monat schlechter und wir haben uns so daran gewöhnt, dass wir nicht mehr darüber reden. Schuld daran ist SEO-Spam und meiner Meinung nach das Geschäftsmodell von Google – so viele Daten wie möglich zu sammeln, um personalisierte Werbung zu ermöglichen.
Qualität der Suchergebnisse
Die Qualität der Suchergebnisse nimmt immer mehr ab. Auf Seite 1 findet man immer öfter nur noch Listicals, also Seiten, die nur aus Listen bestehen, weil sie angeblich leichter zu lesen sind. Die 10 besten Webspace-Anbieter, die Top 5 Plugins für WordPress, 7 Antworten zum Thema xyz, etc. Die zweite Seite hat dann oft schon gar nichts mehr mit dem Thema zu tun, nachdem man gesucht hat.
Und wenn man dann eine Seite findet, die den gesuchten Inhalt enthält, muss man sich erst seitenweise durch sinnloses Geschwafel quälen, um endlich die Information zu finden. Alles nur wegen SEO.
Wird KI die Rettung sein?
Ehrlich gesagt glaube ich das nicht. Wir werden wahrscheinlich eine Weiterentwicklung von SEO sehen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Unternehmen schon lange daran arbeiten, wie sie Sprachmodelle dazu bringen können, ihre Namen im richtigen Kontext zu nennen.
Und alternative Suchmaschinen?
Viele alternative Suchmaschinen greifen auf bestehende Kataloge zu. Sie tragen zwar zum Datenschutz bei, liefern aber ähnliche und leider oft schlechtere Suchergebnisse. Außerdem müssen sich die Betreiber solcher Suchmaschinen irgendwie finanzieren und sind dann oft nicht so datensparsam wie gewünscht.
Wird alles noch schlimmer?
Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. ChatGPT und Co. sind tolle Tools und sollten zunächst auch als solche betrachtet werden. Aber wir brauchen Regeln, und zwar so schnell wie möglich. Werbung hingegen ist eine ewige Pandemie, die keine Grenzen kennt. Fast wie ein Virus, das ewig mutiert, um die Menschen immer wieder zu infizieren und zu nerven. Ich glaube nicht, dass man das aufhalten kann. Wir werden auch in Zukunft mit Produktwerbung leben müssen, nur wird es wahrscheinlich schwieriger werden, sie als solche zu erkennen.
Das Fediverse, keine Suchmaschine aber spannend
Persönlich finde ich die für mich spannenden Inhalte mittlerweile im Fediverse. Natürlich ist das alles nicht so komfortabel wie eine Suchmaschine, aber wenn man damit erst mal vertraut ist, findet man auch die Inhalte, die einen wirklich interessieren – fernab von oder Listicals und SEO-Geschwafel.